CFW EMV Consulting

Bild 1: CFW EMV Consulting (Quelle: CFW EMV ­Consulting AG in Reute/Schweiz)

Kürzlich wurde in einer Fachzeitschrift über ein Starkstromverkabelungsproblem berichtet, es ging dabei um die Verlegung von Einleiterkabel in je vierfacher Ausführung pro Außenleiter. Der Experte gab dem Fragesteller die zwei Empfehlungen in Bild 1 und Bild 2 ab. Gemäß der Normenreihe DIN VDE 0100-540 existiert die EMV-Anforderung, dass keine AC-Ströme auf Schutzleiter, Erdleiter und Potenzialausgleichsleiter fließen dürfen. Diese Forderung wird in der Praxis leider immer noch verletzt; die induzierten Erdleiterströme betragen bei der Verlegung nach Bild 1 ca. 50 A, nach Bild 2 ca. 40 A. Es ist unverständlich, dass ­Experten immer noch solche Empfehlungen abgeben, weil Erdschlaufenströme so oder so zu den ärgerlichsten EMV-Problemen in der Elektrotechnik gehören; siehe auch [1].

Im weiteren darf es bei der Verlegung von Starkstromleitungen im Normalfall keine Rolle spielen, wie die Kabel verlegt werden: ob in Trassen, unterhalb von Decken, im Doppel­boden oder in Kabelkavernen. Starkstromverbindungen müssen so ausgelegt sein, dass die magnetischen Streufelder sowie Erdschlaufenströme keine Grenzwerte verletzen, weder ­gesetzliche noch technische. Im Folgenden werden zwei EMV-Merkmale beschrieben, welche die NF-Qualität von Starkstromleitungen bestimmen.

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