Abbild Energiekosten

Bild 1: Gerade Betriebe, die sich nicht von verschiedenen Umlagen befreien lassen können, sehen in den Energiekosten zunehmend ein Problem. Dabei scheint ein Teil der Lösung vielen Unternehmen direkt aufs Dach. (Quelle: @ PackShot – #259182466 / Fotolia.com)

Inzwischen wird die Politik für diese Entwicklung sogar ganz offen von Wirtschaftsverbänden kritisiert. Gerade Betriebe, die sich nicht von verschiedenen Umlagen befreien lassen können, sehen in den Energiekosten zunehmend ein Problem. Dabei scheint ein Teil der Lösung vielen Unternehmen direkt aufs Dach. Die Rede ist von Solaranlagen, mit denen elektrische Energie erzeugt wird. Strom, der so entsteht, kann entweder direkt durch das Unternehmen genutzt werden, oder Industriebetriebe speisen den Strom ins Netz ein. Dafür erhalten sie im Gegenzug eine auf Jahre festgeschriebene Vergütung. Es gibt mindestens fünf gute Gründe, warum Unternehmen sich für Solarenergie entscheiden sollten.

1. Solarmodule werden günstiger – Einspeisevergütung bleibt stabil

Wichtiger Punkt in der Entscheidung für Solaranlagen ist der Preis. In den letzten Jahren hat ein massiver Preisverfall bei den Modulen stattgefunden – von mehreren tausend Euro je kWp auf unter 1.500 €. Diese Entwicklung ist nicht allein der Grund, sich als Industrieunternehmen gerade jetzt für Photovoltaik zu interessieren. Attraktiv wird das Ganze durch die auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung.
Letzteres ist über das EEG geregelt und dient der Förderung erneuerbarer Energien. Aber: Die Vergütung wird zwar mit dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme eingefroren und bleibt dann stabil. Auf die lange Bank sollte die Installation nicht geschoben werden. Der Grund ist die Degression der Umlage. Laut einer Auswertung des BSW ist die Einspeisevergütung zwischen Januar 2017 und Januar 2019 von 12,30 Cent je kWh auf 11,47 kWh (Anlage bis 10 kWp) gesunken. Damit sich der Investitionsaufwand lohnt, sollten Betriebe also möglichst bald zuschlagen.

2. Energiekosten durch Selbstnutzung erheblich verringern

Strom ist in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Stöhnen bereits Privathaushalte unter den Nachforderungen der Energieversorger, haben Industrieunternehmen sehr hohe Rechnungen zu stemmen. Erst kürzlich wurde die Bundesregierung von Vertretern des Mittelstands dafür kritisiert, dass die Energiekosten in Deutschland – im Vergleich mit anderen Ländern – einfach zu hoch sind. Damit wird der Strompreis zu einem Standortnachteil.

Unternehmen können – dank einer Solaranlage auf dem Dach – diesen Nachteil allerdings ausgleichen. Hintergrund: Die mit der Anlage erzeugte Energie kann nicht nur ins Netz abgegeben werden. Ein großer Teil der Energie, die ein Unternehmen braucht, lässt sich mit der Photovoltaikanlage produzieren. Eigennutzung ist ein bedeutender Vorteil, der sich vor allem bei den Kosten niederschlägt. Im privaten Bereich liegt die Ersparnis bei 15-19 Cent pro kWh. Auch wenn Industriebetriebe mitunter günstigere Tarife bekommen, können Sie allein aufgrund der hohen Strommenge enorme Einsparungen erreichen.
Während Maschinen laufen, zieht das Unternehmen Strom aus der eigenen Anlage. Nach Feierabend geht der Strom aus dem Sonnenlicht einfach ins öffentliche Netz. Wahlweise lassen sich mittlerweile auch Energiespeicher anschaffen, um den erzeugten Strom später zu nutzen.

3. CO2-Ausstoß könnte künftig teurer werden

Strom lässt sich – zumindest in der Theorie – auch ohne Sonnenlicht erzeugen. Jede Methode, die mit einem Ausstoß des Klimagases CO2 (Kohlendioxid) in Verbindung steht, droht allerdings in Zukunft teurer zu werden. Experten gehen inzwischen davon aus, dass die günstigen Preise im Handel mit den CO2-Zertifikaten so auf lange Sicht nicht mehr zu halten sein werden. Wie stark der Sprung aussehen kann, darüber hat zum Beispiel die Denkfabrik Carbon Tracker Zahlenspiele angestellt.

Und diese kommen zu einem ernüchternden Ergebnis. Schon in wenigen Jahren wird sich – wenn die Prognosen zutreffen – der Preis pro Tonne CO2 verdoppelt haben. Verantwortlich dafür sind unter anderem die hochgesteckten Ziele der EU zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. In der Praxis sehen die Experten den Preis pro Tonne bereits 2021 bei über 25 €. Gegenüber 2030 wäre sogar eine Vervierfachung auf mehr als 50 € möglich.

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