Prüfcenter

Bild 1: Das mobile Prüfcenter Schatz-Combitest bietet die Gelegenheit, sämtliche Werkzeuge, die in der Montage eingesetzt werden, normkonform vor Ort zu prüfen (Quelle: Kistler Instrumente AG)

Die Zollner Elektronik AG [1] wurde 1965 im oberpfälzischen Zandt als Einmannbetrieb gegründet. Mit mechatronischen Lösungen in beliebiger, vom Kunden wählbarer Prozesstiefe befindet sich das Unternehmen heute unter den Top 15 der EMS-Dienstleister (Electronic Manufacturing Services) weltweit. Dabei reicht die Kompetenz vom Einzelteil über Module und Geräte bis hin zu komplexen Systemen – und das in vielen Branchen und Anwendungen von Bahntechnik bis Telekommunikation.

Ein unverzichtbarer Bestandteil vieler elektronischer Baugruppen sind Schraubverbindungen. Das betrifft Leiterplatten, Steuergeräte sowie weitere Produkte, die von Zollner nach Auftrag gefertigt werden – sie alle werden durch Schrauben zusammengehalten. Zwar liegt mit der VDI-Richtlinie 2230 [2] ein Standardwerk zur Berechnung und Auslegung hochfester Schraubverbindungen vor; bei der Vielzahl von Branchen, für die Zollner tätig ist, sind weitere spezifische Normen und Richtlinien relevant. Die damit einhergehende Komplexität ist keinesfalls zu unterschätzen, wie Michael Zeller, seit 2007 bei Zollner und verantwortlich für Prüfmittelüberwachung und Messtechnik, erläutert: „Insgesamt sind im Unternehmen über 2.000 Drehmomentwerkzeuge im Einsatz. Alle mit ihnen montierten Verschraubungen müssen nicht nur normkonform geprüft, die Werkzeuge selbst müssen regelmäßig kalibriert werden.“

Normgerechte Kalibrierung

Die Prüfung und Dokumentation sämtlicher Schraubprozesse wird damit zu einer zentralen Aufgabe für das Unternehmen. „Als ich bei Zollner anfing, wurden die Kalibrierungen noch hauptsächlich extern durchgeführt. Wir waren jedoch mit den Abläufen nicht zufrieden, zumal die eingesetzte Lösung lediglich an die Norm angelehnt war. Deshalb entschieden wir uns, das gesamte Know-how bezüglich Schraubprüfung hier in Zandt zu konsolidieren“, erklärt M. Zeller.

Bei der Recherche nach Lösungsanbietern stieß der Prüf­experte auf die Firma Schatz, die zur Schweizer Kistler-Gruppe [3] gehört. Auf einer Fachmesse stellte er den Kontakt her und war schnell überzeugt: „Schatz hat uns sehr gut zugehört, große Flexibilität bei der Umsetzung bewiesen und nicht nur Lösungen von der Stange geboten. Genau so stellt man sich Beratung vor“, sagt M. Zeller.. Und auch in finanzieller Hinsicht hat sich die Umstellung gelohnt: Bei mehr als 2.000 Drehmomentwerkzeugen, die mindestens einmal im Jahr kalibriert werden müssen, ergibt sich eine Kostenersparnis von mindestens 60.000 € im Jahr – die gewonnene Zeit, die die Werkzeuge sonst außer Haus waren, nicht eingerechnet.

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